Iridium: Hochtemperatur-Korrosionsschutz und Katalysator für die Zukunft?

 Iridium: Hochtemperatur-Korrosionsschutz und Katalysator für die Zukunft?

Iridium, ein silberweißes, hartes und schweres Edelmetall der Platinoidgruppe, wird oft übersehen, obwohl es beeindruckende Eigenschaften besitzt, die es zu einem vielseitigen Werkstoff in zahlreichen Industrien machen.

Iridium ist eines der dichtesten Elemente und hat einen der höchsten Schmelzpunkte aller Metalle (2446 °C). Seine Härte – ähnlich wie der von Platin – macht es extrem widerstandsfähig gegen Verschleiß, Kratzer und Korrosion. Es widersteht sogar den aggressivsten Säuren und ist nur bei sehr hohen Temperaturen in Königswasser löslich. Diese Eigenschaften machen Iridium zu einem idealen Kandidaten für Anwendungen in extremen Umgebungen, wie z.B. Hochtemperatur-Prozesse und

korrosiven Medien.

Eigenschaften und Anwendungen von Iridium

Die einzigartige Kombination aus Härte, Schmelzpunkt und Korrosionsbeständigkeit macht Iridium zu einem vielseitigen Material mit einer Vielzahl von Anwendungen:

  • Hochtemperatur-Anwendungen: Iridium wird in Hochtemperatursensoren, Brennstoffzellen, Glühzündkerzen für Flugmotoren und Turbinenschaufeln eingesetzt.

  • Katalysatoren: Iridiumkatalysatoren spielen eine wichtige Rolle in vielen chemischen Prozessen, darunter die Automobil-Abgaskatalysatoren, die Stickoxide und Kohlenmonoxid in weniger schädliche Substanzen umwandeln.

  • Schmuckindustrie: Aufgrund seiner Seltenheit und seines schönen Glanzes wird Iridium auch in der Schmuckherstellung verwendet, meist als Legierung mit anderen Edelmetallen wie Platin oder Gold.

  • Medizinische Geräte: Iridiumlegierungen werden in medizinischen Implantaten verwendet, da sie biokompatibel sind und nicht rosten.

Die Herstellung von Iridium

Iridium ist ein extrem seltenes Element. Es kommt nur in geringen Mengen in der Erdkruste vor und wird meist als Nebenprodukt bei der Platinproduktion gewonnen. Der

Hauptteil des weltweiten Iridiumabbaus findet in Südafrika statt, gefolgt von Russland, Kanada und den USA.

Die Gewinnung von Iridium ist ein komplexer Prozess:

  1. Mineralisierung: Iridium kommt in verschiedenen Mineralien vor, meist zusammen mit Platin- oder Nickellegierungen.

  2. Aufbereitung: Das Erz wird zerkleinert und dann durch verschiedene chemische Verfahren, wie Flotation und Laugung, aufgereichert.

  3. Trennung: Die gewonnenen Edelmetallkonzentrate werden anschließend durch Fraktionierungstechniken wie die Elektrolyse getrennt. Dies ermöglicht die Isolierung von Iridium von anderen Metallen.

  4. Reinigung: Das Roh-Iridium wird schließlich durch verschiedene Raffinerieverfahren gereinigt, um eine hohe Reinheit zu erreichen (mindestens 99,9%).

Die Zukunft von Iridium

Trotz seiner Seltenheit und des hohen Preises spielt Iridium eine wichtige Rolle in vielen Industrien. Die Nachfrage nach Iridium wird voraussichtlich weiter steigen, da neue Technologien entwickelt werden, die seine einzigartigen Eigenschaften nutzen. Zum Beispiel:

  • Wasserstofftechnologie: Iridiumkatalysatoren könnten eine Schlüsselrolle in der Entwicklung effizienterer Brennstoffzellen für die Wasserstoffwirtschaft spielen.

  • Nanotechnologie: Iridiumnanopartikel werden zur Herstellung neuer Materialien mit verbesserten Eigenschaften eingesetzt, wie z.B. leichtere und stabilere Werkstoffe.

  • Medizinische Forschung: Iridiumlegierungen könnten neue Anwendungen in der Medizin finden, wie z.B. die Entwicklung von biokompatiblen Implantaten oder Medikamententrägern.

Iridium ist ein faszinierendes Material mit einem großen Potential für die Zukunft. Seine einzigartigen Eigenschaften machen es zu einem unverzichtbaren Werkstoff für eine Vielzahl von

Anwendungen, und die Forschung in diesem Bereich wird wahrscheinlich noch viele neue und interessante Entdeckungen hervorbringen.